Ich hätte den Titel auch "10 kleine Negerlein" nennen können. Denn so wie in diesem Kinderlied, dass ihr sicherlich alle kennt, ergeht es in diesem Jahr unseren Katzen.
Nachdem wir im Februar Nina und im August Chico verloren haben, ist auch unser Feli seit nun bereits 2 langen Wochen nicht mehr bei uns. Über Nina's Tod hatte ich berichtet, was mit Chico passiert ist, habe ich bisher noch nicht erzählt, wird aber noch nachgeholt.
Was mit Feli passiert ist, wissen wir nicht. Vor heute genau zwei Wochen haben wir ihn mittags rausgelassen und scheinbar war alles in Ordnung mit ihm. I.O. heisst, sein Schnupfen war zurückgegangen und seine allgemeine Verfassung war eigentlich ganz gut. Denn Feli war ja chronisch krank und von daher kann ich nicht behaupten, er war vollkommen gesund, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Auf jeden Fall war sein Zustand nicht so, dass man vermuten könnte, er hätte es aufgrund seiner Krankheit(en) nicht mehr bis nach Hause geschafft und sei irgendwo daran gestorben. Nein, hunderprozentig sind wir uns da sicher, dass dies nicht der Grund für sein Verschwinden sein kann. Ausserdem wollte Feli nie raus, wenn es ihm nicht gut ging und wenn er draussen war und er sich schlecht fühlte oder sich das Wetter änderte, dann stand er sofort vor der Türe und machte Theater, um reingelassen zu werden.
Feli war der einzige unserer Katzen - ausser der immer im Haus lebenden Kitty - der ins Haus kam. Das allerdings nur zum Schlafen und vollkommen abgesondert von Kitty, da beide sich nicht ausstehen konnten.
Eigentlich war es so nicht vorgesehen, als Feli am 09.09.1997 bei uns im Garten auftauchte. Denn ich hatte hoch und heilig geschworen, keine weitere Katze nach der letzten Adoption von Chiqui im Dezember 1996 zu mir zu nehmen. Eigentlich war das Soll mit 6 Katzen und 1 Leonberger sowie diversen Vögeln erfüllt. Doch Feli war anderer Meinung!
Ich kann mich noch ganz genau an den Moment erinnern, als meine Mutter, die zu der Zeit bei uns in Urlaub war, mich ganz aufgeregt im Büro anrief und mir mitteilte, da sei eine kleine Siamkatze auf einem Baum im Garten und traue sich nicht runter, da Byron (unser Hund), dauernd am Baum hochspringe.Was sie denn machen solle. Mein Rat war, den Hund ins Haus zu sperren und abzuwarten, ob das Kätzchen sich dann runter wagte. So war es dann auch und meine Mutter rief mich erneut an. Was sie denn nun machen solle mit dem Kleinen, der ja ach so süss sei. Ich dachte an mein Versprechen und sagte ihr, sie soll ihn in Ruhe lassen, der finde schon nach Hause. Sicherlich sei er ganz aus der Nähe und ginge bestimmt wieder dorthin zurück, woher er gekommen war. Als ich später nach Hause kam, war der kleine Siamkater immer noch auf dem Grundstück. Da er mir leid tat, habe ich ihm Futter gegeben, ihm aber zu verstehen gegeben, dass er nicht meinen solle, dass dies nun regelmässig geschehe. Ich bemerkte auch, dass unsere anderen Katzen den Fremdling nicht besonders mochten. Und dann war ja da noch unser Byron, der zwar an die zum Haus gehörenden Katzen gewöhnt war, aber jede andere Katze jagte. Ich hatte damals wirklich keine Zeit, die beiden auch noch aneinanderzugewöhnen und bis das klappte, ständig aufzupassen, dass nichts passierte.
Aber die Tage vergingen und trotz Nachfragen in der Nachbarschaft, ob jemand eine kleine Siamkatze mit Knickschwanz vermisse, erfuhren wir nie, woher Feli kam. Ich vermute, dass er aufgrund des Schwanzes ausgesetzt wurde, da damit sicherlich kein Geld zu machen war.
Also einigten mein Mann und ich uns darauf, dass Feli bleiben dürfte, allerdings müsse er selbst sehen, wie er mit den anderen Katzen und vor allem Byron zurecht komme.Wir wollten ihn lediglich regelmässig füttern.
Doch es kommt nie so, wie man will oder plant. Erstens freundete sich Feli sofort mit Byron an, hielt aber ziemlich Abstand zu den anderen Katzen und wurde ein richtiger Einzelgänger. Mittlerweile weiss ich, dass dies eine typische Eigenschaft von Siamkatzen ist. Und als er gerade erst ein paar Wochen bei uns war - es war im November - wurde er so krank, dass wir dachten, wir würden ihn verlieren. Er hatte eine derart starke Erkältung, dass bereits Wasser in der Lunge war. Natürlich konnten wir das arme Tier in diesem Zustand nachts nicht draussen schlafen lassen, selbst im Katzenhaus, wo er sich eh nicht reinlegen wollte (da waren ja die anderen Katzen!), wäre es zu kühl für ihn gewesen. Also wurde ein Schlafplatz im Gästezimmer für Feli eingerichtet. Feli war seitdem ständig erkältet, nur bei schönem, warmen Wetter ging es ihm einigermassen gut. Er wurde zu unserem Sorgenkind und das über all die Jahre hinweg. Gleichzeitig wurde er ein zweiter Hund für uns, denn er verhielt sich oft auch so. Sogar einige Eigenarten von Byron hat er angenommen. Er schloss sich uns sehr an und auch jeglicher Besuch wurde von ihm freudig akzeptiert. So mancher Gast hat mit ihm das Bett teilen müssen, was aber kein Problem war, denn es waren/sind alles tierliebe Menschen. Die letzten Jahre allerdings hatte er ein Reich für sich unter dem Dach, was früher von Kitty belegt wurde. Seit sie allerdings keine Treppen mehr schaffte, lies Feli sich dort häuslich nieder. Meistens kam er abends rein und blieb oft bis zum nächsten Mittag drin, wobei er mit Vorliebe lang ausgestreckt am Dachfenster lag und die Sonne genoss.
Im letzten Jahr wurde sein Zustand so kritisch, dass wir dachten, er würde nicht mehr lange leben. Der Tierarzt, wohin ich jahrelang mit ihm gegangen bin, schien ihn schon seit längerem als hoffnungslosen Fall abgeschrieben zu haben. Dort bekam er immer nur Antibiotika verschrieben, in den letzten Jahre aber ohne genauere Untersuchung. Als es ihm dann im Juli 2008 derartig schlecht ging, brachte ich ihn kurzentschlossen zu dem Tierarzt, der unsere Vögel behandelte. Er war entsetzt über den Zustand des Tieres, vor allem aber über die Behandlsungsart seines Kollegen. Er vermutete direkt, dass Feli Leukämie oder ähnliches habe und machte den entsprechenden Test. Es stellte sich dann heraus, dass Feli FIV hatte, also Katzen-Aids. Obwohl diese Krankheit immer tödlich ausgeht, schaffte der TA es, dass Feli wieder soweit in Ordnung kam, dass er ein lebenswertes Dasein führen konnten. Wohl mit Rückschlägen, aber wir liessen ihn ja nie aus den Augen und reagierten beim kleinsten Anzeichen. Um auf alle Einzelheiten genauer einzugehen, würde hier den Rahmen sprengen. Nur soviel, wir haben um Feli gekämpft und gekämpft und er hat - trotz allem - ein schönes Leben gehabt.
Wir hatten uns darauf eingestellt, ihn irgendwann in nicht allzulanger Zeit zu verlieren, auch wenn es uns schwer getroffen hätte, kein "Hündchen " mehr zu haben. Man kann sich noch so gut vorbereiten, wenn es dann soweit ist, trifft es einen doch sehr schwer und der Schmerz ist gross. Doch dass Feli von uns gegangen ist ohne dass wir Abschied nehmen konnten, ist sehr schwer zu verkraften. Dazu kommt noch die Vorstellung, was ihm alles zugestossen sein könnte und die Frage, ob er sehr gelitten hat. Wir sind nur in einem hundertprozent sicher ..... freiwillig wäre er nie von zu Hause fortgeblieben!
Auch wenn in einigen Posts Fotos von Feli zu sehen sind, so habe ich nochmals die schönsten Aufnahmen der letzten Jahre zusammengestellt, um sie in Erinnerung an ihn hier zu zeigen.
Dies ist die letzte Aufnahme die ich von ihm habe, sie wurde einen Tag vor seinem Verschwinden gemacht.
Sieht so ein Kater aus, dem es sehr schlecht geht und mit dessen unmittelbarem Tod zu rechnen ist ???
hola daniela, das hört sich nicht gut an, 14 tage sind echt zu lang. ich wünsche dir für deine Trauer viel Kraft. vielleicht gibt es doch noch einen Hoffnungsschimmer liebe Grüße aus dem grauen DE Barbara
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