Semana Santa (dt. Heilige Woche) ist der spanische Begriff für die Karwoche (Palmsonntag bis Ostersonntag). Sie wird in den katholisch geprägten Ländern des spanischsprachigen Raums vielerorts ausgiebig und intensiv gefeiert.
In Deutschland am bekanntesten sind die Feiern der Semana Santa in Andalusien, wo sie intensiv und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung begangen werden. Aber auch in anderen Regionen Spaniens finden entsprechende Feierlichkeiten statt. Bedeutendster Bestandteil sind die Prozessionen.
In Deutschland am bekanntesten sind die Feiern der Semana Santa in Andalusien, wo sie intensiv und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung begangen werden. Aber auch in anderen Regionen Spaniens finden entsprechende Feierlichkeiten statt. Bedeutendster Bestandteil sind die Prozessionen.
Capuchones vor der Kathedrale in Valladolid
Kleiner Büßer in El Puerto de Santa María
Büßer mit Holzkreuzen in Sevilla
Prozessionen finden die gesamte Karwoche über statt, die Hauptprozession ist jedoch in der Regel am Karfreitag. Sie werden von Hermandades bzw. Cofradías genannten Vereinigungen organisiert und durchgeführt. Die Bruderschaften sind in der Regel einer Kirchengemeinde angeschlossen. Zu jeder Prozession gehören mehrere hundert bis zu über tausend Personen. Die Prozessionen setzen sich in der Regel aus den Pasos mit ihren Trägern und Begleitern, den Nazarenos (dt.: Büßer) und Musikkapellen bzw. Trommlergruppen (in Aragonien) zusammen. Die Büßer laufen oft barfuß, tragen lange Kutten und sind mit der typischen Spitzhaube maskiert, was der Anonymität des Bußakts dient.
Die Prozession beginnt in der Kirche der Heimatgemeinde der jeweiligen Bruderschaft. Ziel ist die Strecke, die für die Erfüllung des Bußaktes vorgeschrieben ist. Diese Strecke ist genau festgelegt und für alle Bruderschaften einer Stadt gleich. In Granada ist das die Strecke vom Rathausplatz zur Kathedrale, durch das Hauptportal in die Kathedrale hinein, bis vor den Altar, seitlich an der Puerta del Perdón (Tür der Vergebung) aus der Kathedrale heraus. Danach geht die Prozession zur Ausgangskirche zurück. Typisch sind Prozessionen mit Christus- und Marienfiguren und (häufig verschleierten) Büßern.
Die Bevölkerung betrachtet oder begleitet die Prozessionen mit besonderem Augenmerk auf die Pasos und in relativer Stille. Etwas lauter geht es bei zwei der bekanntesten Prozessionen in Sevilla zu. Deren Marienbilder, die Virgen de la Esperanza Macarena und die Esperanza de Triana, teilen die Bevölkerung Sevillas geradezu in zwei „Fanlager“.
Die traditionellen Prozessionen zur Semana Santa in Sevilla sind auch die berühmtesten überhaupt. Sie finden während der gesamten Karwoche statt (insgesamt ca. 60). Daneben sind in Spanien die Prozessionen von Málaga, Cuenca, Cartagena, Salamanca, León, Zamora, Valladolid, Lorca und Hellín offiziell als „von internationalem touristischem Interesse“ anerkannt.
In Andalusien gibt auch in den fast allen anderen Städten und kleineren Orten vergleichbare Feiern, vor allem in den Provinzhauptstädten Huelva, Cádiz, Córdoba, Granada, Jaén und Almería.
Die Feierlichkeiten weisen oft bestimmte lokale Besonderheiten auf. Die Prozessionen in Murcia sind dafür bekannt, dass die prozessierenten Nazarener Bohnen, hartgekochte Eier und Bonbons verschenken. Die Trommelprozessionen in Niederaragonien sind ebenfalls überregional bekannt. Daneben gibt es auch in Valencia, Katalonien und Galicien sowie der autonomen Stadt Ceuta vereinzelte Semana Santa-Prozessionen.
In verschiedenen Ländern, die einstmals unter spanischer Kolonoialherrschaft standen, hat sich die spanische Tradition der Prozessionen zur Feier der Karwoche ebenfalls etabliert. Hier sind zu nennen: Kolumbien, Peru, Mexiko, Venezuela und Guatemala. Ähnliche Traditionen gibt es auch in Tarent in Süditalien. Auch in Kroatien, auf der Insel Hvar gibt es einen ähnlichen Brauch, die Kreuzprozession in Hvar.
Wichtiger Bestandteil der Prozessionen sind die Pasos. Dabei handelt es sich um tischförmige Konstruktionen, die eine Marienstatue oder eine Szene des Kreuzwegs mit Jesusstatue zeigen. Sie werden von Trägern (Costaleros), Mitgliedern der Hermandades, auf Schultern getragen. Die Träger befinden sich dabei unter den Konstruktionen. Wegen der Seitenbehänge aus Stoff können die Träger die Umgebung also nicht sehen. Kommandos für die Richtung und das Tempo werden von einem Begleiter gerufen. Kommandos für das gleichzeitige Absetzen und Anheben der Konstruktionen werden durch Klopfzeichen gegeben. Das Hauptelement einer jeden Prozession ist die Virgen (Jungfrau Maria), die mit kostbaren Gewändern, Kerzen und dem typischen Baldachin geschmückt ist.
In Málaga sind die prozessierenden tronos mit teilweise über 4 Tonnen besonders mächtig und eindrucksvoll. Sie werden von bis zu 250 Hombres de trono (statt der sonst üblichen Costaleros) getragen, die wiederum von den so genannten Nazarenern (nazarenos) begleitet werden. In der Regel besteht ein Zug aus zwei tronos: einer Mariengestalt und einer nachgebildeten Leidensstation von Jesus. Eine weitere Unterscheidung der Semana Santa in Málaga ist der schaukelnde Schritt. Es gibt unzählige Geschichten und Anekdoten um die einzelnen tronos und jede hat so seine Besonderheit: Mena mit dem Cristo de la buena Muerte (Christus des schönen Todes) wird begleitet von der Wüstenarmee Legionarios. Zu Ehren des El Cautivo wird jedes Jahr ein Gefangener aus dem naheliegenden Gefängnis begnadigt. Dies hat seinen Ursprung im Mittelalter, als in Zeiten der Pest die Thronträger knapp wurden und sich die Gefängnisinsassen Málagas bereit erklärten einzuspringen.
In Andalusien ist die Musik meistens eine langsame getragene Marschmusik, gespielt mit einfachen Blas- und Schlaginstrumenten. Sie wird hier und da unterbrochen von der sogenannten Saeta, meistens von Frauen vorgetragen, ohne instrumentale Begleitung, einem Klagelied der Muttergottes über den Leidensweg ihres Sohnes Jesus Christus. Dieser Gesang hat starke arabische Anmutungen und wird auch als eine Gattung des Flamencogesanges
bezeichnet.
Auch in der Region Kastilien-León bestimmen Trommeln und Trompeten das Klangbild, die musikalische Ausgestaltung ist jedoch karger.
Besonders bekannt sind auch die vor allem in Niederaragonien und dem Bajo Martín
Auch in der Region Kastilien-León bestimmen Trommeln und Trompeten das Klangbild, die musikalische Ausgestaltung ist jedoch karger.
Besonders bekannt sind auch die vor allem in Niederaragonien und dem Bajo Martín
abgehaltenen Trommelprozessionen auf der Ruta del Tambor y del Bombo um Alcañiz und Calanda.
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